Vom Nachdenken zum heilsamen Loslassen

 

Für den folgenden Text bedanke ich mich bei Hildegard Tölke.
Sie hat ihn extra für die Leser dieser Website geschrieben, um ein wenig deutlich zu machen, worum es in ihrem Buch geht. Es hat den Titel
"Loslassen ... neue Wege zum Selbst".

(Anfang des Zitates)

Unser Leben umfasst drei große Zeitabschnitte: Sammeln, Festhalten und Loslassen, wobei diese Lebensabschnitte mit Kindheit, Berufsleben und Älterwerden gut zu vergleichen sind.

Kindheit und Jugend erlebten wir als intensive Zeit des Lernens und Begreifens, des Sammelns von Erfahrungen und Fertigkeiten.

Die längere Zeit des Erwachsenseins ist der Lebensabschnitt, in dem das Erlernte Früchte trägt. Familie und Existenz werden gegründet, Besitz wird geschaffen und die beruflichen Erfolge stellen sich ein.

Soll denn das alles im dritten Lebensabschnitt losgelassen werden? Sicher nicht!

So sollte auch dieser Begriff nicht ausgelegt werden. Loslassen kann man mit Leichtigkeit solche Dinge, aus denen man herausgewachsen ist. Loslassen ist schwer und Festhalten oft noch viel belastender.

Loslösen kommt vor Loslassen.

Über das Thema Loslassen hatte ich mir bis zum plötzlichen Tode meines Mannes keinerlei Gedanken gemacht, obwohl ich doch unbewußt in jedem Jahr vieles habe loslassen müssen. Das bisherige Loslassen war ein Abschiednehmen mit der Möglichkeit des Wiedersehens. Nach jedem Abschied tritt eine Veränderung ein.

Man durchlebte diese Veränderung, die zwar über einen kurzen Zeitraum schmerzte, sprach darüber, telefonierte und blätterte im Fotoalbum oder las in alten Briefen. So erleben wir es ja selbst. Dann kehrt auch bald das Alltagsleben zurück.

Wenn dann aber unerwartet das endgültige Loslassen wie “Schnee im Juli„ hereinbricht, muss es bewältigt werden.

M.B. schreibt im Buch dazu:
„Versickert der Fluss -
Der lebensvoll eilige Strom
Rauscht in der Erde“.

Dieser plötzliche Ruck aus der gewohnten Phase des Schaffens stürzt unaufhaltsam, urplötzlich und gewaltig in die Phase des Loslassens. Tränen, Sorgen, Ratlosigkeit, Antriebslosigkeit und Angst haben die Oberhand, manchmal Tag und Nacht. Das zehrt und zerrt an Leib und Seele.

Eine solche destruktive Phase verschnürt das Handeln, Empfinden, das Denken und kann nur mit starkem Willen und geistiger Disziplin eine Ziellosigkeit und Einsamkeit verhindern.

M.B. schreibt im Buch dazu:
"Immer wieder anfangen:
Die Segel setzen
den Kurs neu bestimmen
lächeln....
Obwohl die Tränen
Hinter die Lider drängen"

Nur vom positiven Denken, Aufrichten, rudert man vom Denken zum Nachdenken und zu einer heilsamen Einsicht: Ich muss es selbst aushalten. Ich kann es. Die Kraft kann nur jeder für sich aufbauen und es braucht Gottvertrauen, Zeit, Zeit und nochmals Zeit. Das gilt auch für das Auffinden eines neuen Anfangs in dem veränderten Leben.

Oft lassen sich belastende Gedanken, schmerzhafte Erinnerungen und Vorgänge, die einen so quälend beschäftigen, durch Schreiben oder Malen erledigen. Man betrachtet dann seine losgelassenen Sorgen und Gedanken von außen, sei es im Schriftbild oder im Gemalten.

Aufschreiben, ein Tagebuch führen, Notizen auf den Kalender vermerken und vor allem das Malen sind eine große Hilfe.

Das zeigt sich in den ersten Bildern. Die Segelschiffe haben keinen Steuermann, kein Wasser unter dem Kiel. Kein Ufer ist in Sicht, kein Ausweg aus dieser beklemmenden Situation. Die Bäume lehnen sich aneinander. Das bedeutet die verlorene Zweisamkeit. Auf weiteren Bildern sind Häuser ohne Fenster und Türen zu sehen. Aber die Bilder werden farbiger und die eingrenzenden Balken an den Bilderseiten verschwinden allmählich.

Loslassen ist ein Weg, oft hart, einsam und steinig. Aber es bringt auch eine positive Veränderung mit sich, bringt Muße und Zeit sich Dingen zuzuwenden, die der bisherige Lebenskreis nicht gestattet hat. Zeit haben für Ausflüge, Theater und Konzertbesuche, für Golf, Kegeln und Wanderungen sowie ehrenamtliche Aufgaben.

Dieses Buch kann helfen, seinen weiteren Weg allein und aus eigener Kraft weiter zu gehen.

Es kann sensibilisierende Vorbereitung auf ein Loslösen, Loslassen und Zulassen in der neuen Lebenssituation sein.

Der Text-und Bildband ist im Graphikum Verlag Dr. Mock Nachf.A.H.Kurz in 37077 Göttingen, Wilhelm Baum Weg 31 (ISBN 3-88996-465-6) zum Preis von 15 Euro erschienen und kann bei der Autorin portofrei bezogen werden. Das Buch ist in seiner Ausführung (Leineneinband) wertvoll.

Hildegard Tölke

(Ende des Zitates)

Wenn du interesse an dem Buch hast, kannst die Autorin Hildegard Tölke kontaktieren über hildegard.toelke@ewetel.net oder über Fax: 04442/709677.

 
 
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