Das was uns grundsätzlich im Leben wichtig ist, brauchen wir normalerweise nicht aufgeben, wenn wir es allgemein genug halten. Loslassen müssen wir manchmal lediglich die konkreten Details, die nach unseren Vorstellungen zur Verwirklichung unserer Wünsche notwendig sind.
Angenommen, du träumst von einer erfüllten, harmonischen und stabilen Partnerschaft, die große Liebe, aus der eine glückliche Familie entsteht. Diesen Traum brauchst du nicht aufzugeben, wenn er dir wirklich wichtig ist. Was allerdings sein kann, ist dass du einen konkreten Menschen loslassen musst, weil es einfach nicht der Mensch ist, der mit dir deinen Traum verwirklichen kann. Oder du musst ein konkretes Beziehungs- und Rollenverhalten loslassen, weil es sonst früher oder später jede Partnerschaft entzweien würde.
Angenommen, du möchtest gerne mit Tieren arbeiten und dich für sie einsetzen. In deinem Heimatort hast du eine Arbeitsstelle als Tierarzthelferin, wo du jedoch sehr unzufrieden bist. Jetzt kannst du darüber nachdenken, ob du deine konkrete Arbeitsstelle, deinen konkreten Beruf oder deinen Wohnort loslassen musst, ohne jedoch dein Ideal deiner beruflichen Inhalte aufgeben zu müssen.
Angenommen, du möchtest unbedingt Mutter von einem oder mehrerer Kinder sein, du kannst jedoch keine bekommen. Du musst jetzt nicht deine "Bestimmung" aufgeben, die vielleicht lautet "mit Kindern zusammenzuleben und für sie da zu sein". Nur die Konkretisierung eigene Kinder musst du dann loslassen. Vielleicht hat dein Leben gerade für dich Möglichkeiten vorgesehen, wie du für sehr viele Kinder sehr wichtig und wervoll sein kannst, was jedoch nicht möglich wäre, wenn du selbst eigene Kinder hättest.
Es kann jedoch auch sein, dass ein Traum, ein Ziel oder ein Ideal in Wahrheit gar nicht das Richtige für dich ist. Vielleicht hast du dir ja nur etwas einreden lassen oder von jemanden übernommen, der dir imponiert. Dann ist auch hier loslassen angesagt.